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Digitale Kluft bei SGB-II-Empfängern

Daten des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ zeigen Einschränkung beruflicher Chancen und Nutzung digitaler Jobcenter-Dienstleistungen.

Die meisten Menschen, die SGB-II-Leistungen beziehen, haben inzwischen Internetzugang, jedoch oft nur über Smartphones. Besonders ältere und gering gebildete Menschen haben manchmal keinen Zugang. Das führt dazu, dass viele auf Offline-Angebote der Jobcenter angewiesen bleiben. Oft haben die Leistungsbeziehenden deutlich weniger internetfähige Geräte als die Allgemeinbevölkerung. Während Smartphones weit verbreitet sind, ist der Besitz von Laptops und Desktop-PCs in dieser Gruppe deutlich geringer. Dies hat Auswirkungen auf die Nutzung professioneller Software und die Teilnahme an Online-Diensten, die oft einen Computer erfordern. Nur 26 Prozent haben Zugang zu einem Computer oder Laptop, während es in der allgemeinen Bevölkerung 94 Prozent sind. Diese digitale Spaltung könnte dazu führen, dass Leistungsbeziehende ökonomisch und gesellschaftlich weiter abgehängt werden.

Innerhalb der Gruppe der Leistungsbeziehenden gibt es signifikante Unterschiede. Menschen ohne Schulabschluss und solche mit Migrationshintergrund verfügen seltener über stationäre Geräte. Auch Frauen und ältere Leistungsbeziehende sind häufiger nur mit mobilen Geräten ausgestattet. Nur knapp 7 Prozent haben gar keinen Internetzugang. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, während unter 30-Jährige nahezu flächendeckend Zugang haben. 88 Prozent der Leistungsbeziehenden mit Internetzugang nutzen das Netz zur Informationsbeschaffung, 75 Prozent schauen Filme und Videos, und 66 Prozent nutzen Nachrichtenportale. Besonders jüngere Menschen und solche mit höherem Bildungsabschluss nutzen das Internet intensiv zur Weiterbildung und Informationssuche.

Die Ergebnisse der repräsentativen Analysen mit Daten des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ aus dem Jahr 2022 zeigen, dass die digitale Ausstattung und Internetnutzung bei Leistungsbeziehenden zwar hoch ist, aber spezifische Defizite bestehen. Für die Arbeitsvermittlung und Jobcenter bedeutet dies, dass digitale Dienstleistungen auch auf Smartphones und Tablets funktionieren müssen. Gleichzeitig sind Offline-Angebote für ältere und geringer gebildete Leistungsbeziehende weiterhin unverzichtbar. Insgesamt unterstreichen die Befunde die Notwendigkeit, digitale und analoge Angebote in den Jobcentern zu kombinieren, um allen Leistungsbeziehenden gerecht zu werden und ihre Vermittlungschancen zu verbessern.

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