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Gleichberechtigung in der Arbeitswelt braucht faire Aufgabenteilung

Nach aktuellen Erhebungen der Bertelsmann Stiftung, beeinflusst die ungleiche Verteilung von Aufgaben im Haushalt die beruflichen Chancen von Frauen.

Am 8. März feiern wir den Internationalen Frauentag – ein Anlass, um auf Fortschritte und Herausforderungen in der Gleichstellung aufmerksam zu machen. Während die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den vergangenen Jahren gestiegen ist, zeigen aktuelle Studien, dass traditionelle Rollenbilder weiterhin die beruflichen Chancen vieler Frauen beeinträchtigen. Eine neue Untersuchung der Bertelsmann Stiftung aus der Reihe „Spannungsfeld Vereinbarkeit“ macht deutlich: Die ungleiche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit bleibt ein zentrales Hindernis für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt.

Die Studie offenbart eine deutliche Diskrepanz in der Wahrnehmung der Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen in heterosexuellen Paarbeziehungen. Während Männer ihre Verantwortung im Haushalt als gleichmäßiger verteilt einschätzen, berichten Frauen von einer tatsächlichen Mehrbelastung. Besonders auffällig: Selbst in Paaren, die angeben, Aufgaben „gemeinsam“ zu übernehmen, leisten Frauen wöchentlich deutlich mehr Stunden für Hausarbeit und Kinderbetreuung. Dies führt zu Unzufriedenheit und erschwert die berufliche Entwicklung von Frauen.

Die ungleiche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit hat direkte Auswirkungen auf die Erwerbsbeteiligung. Frauen reduzieren häufiger ihre Arbeitszeit oder verzichten auf Karriereschritte, da traditionelle Rollenbilder nach wie vor die Aufgabenzuweisung im Haushalt prägen. Sachliche Kriterien wie berufliche Möglichkeiten oder Betreuungsinfrastruktur spielen oft eine untergeordnete Rolle gegenüber gesellschaftlich verankerten Geschlechterzuschreibungen.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen:

  • Die Erwerbstätigenquote von Frauen ist in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
  • Unternehmen setzen zunehmend auf familienfreundliche Arbeitsmodelle, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen.
  • Politische Maßnahmen wie der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten oder das ElterngeldPlus fördern eine gleichmäßigere Aufteilung von Sorgearbeit.

Damit Frauen ihre beruflichen Potenziale voll ausschöpfen können, braucht es jedoch weitere Veränderungen. Neben strukturellen Maßnahmen muss insbesondere die Verantwortung von Männern für Haus- und Sorgearbeit gestärkt werden. Hier sind sowohl individuelle als auch betriebliche und politische Lösungen gefragt.

Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass echte Gleichberechtigung nur dann erreicht werden kann, wenn Frauen und Männer nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im Privaten gleichberechtigt Verantwortung übernehmen.

Die vollständige Studie finden Sie hier zum kostenfreien Download.