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Kompetenzzentrum berufliche Integration Harz (KombI Harz)

RegionLandkreis Harz
HandlungsfeldAnsprache und Teilhabe/
Ausgleich der sozialen Benachteiligung
ZielgruppeJunge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren (in Ausnahmefällen bis 35 Jahren) und deren Eltern
Projektlaufzeit1.Mai 2018 bis 30.Juli 2022

Das Projekt in Kürze

"Gemeinsam PERSPEKTIVEN gestalten" unter diesem Motto begleitet das Team von KombI Harz junge Menschen mit multiplen Problemlagen im Alter von 15 bis 35 Jahren. KombI Harz, das Kompetenzzentrum berufliche Integration Harz leistet ganzheitliche, sozialpädagogische Unterstützung am Übergang von Schule und Beruf in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen Integrationscoachs die jungen Menschen schrittweise bei der Bewältigung ihrer Probleme. Ziel ist es ihnen bei der Alltagsbewältigung unter die Arme zu greifen, um berufliche Perspektiven zu eröffnen und den Übergang in eine Berufsausbildung zu vereinfachen.

Wenn das Gefühl besteht, nicht mehr weiter zu wissen, dann ist KombI Harz eine gute Adresse.

Dieser Satz hat sich herumgesprochen. So vermitteln entweder Netzwerkpartner, wie u.a. das Jugendamt, die Kommunale Beschäftigungsagentur, freie Träger und/oder Beratungsstellen junge Menschen mit vielschichtigen Problemlagen an das Projekt oder die jungen Menschen melden sich selbst.
Ist man erstmal mit dem Projekt in Kontakt gekommen, dann machen sich die Integrationscoachs auf den Weg und suchen den jungen Menschen im häuslichen Umfeld auf, um sich und das Projekt vorzustellen und ein Unterstützungsangebot zu machen. Sie sind im gesamten Landkreis Harz unterwegs und helfen, egal was vorher im Leben passiert ist – völlig wertungsfrei.

Der junge Mensch im Mittelpunkt

Ausgangspunkt für die Unterstützung/ Begleitung ist immer der individuelle Hilfebedarf. Hier gelten Freiwilligkeit und Sanktionsfreiheit, das Projekt setzt auf Vertrauen, Mitwirkungsbereitschaft und agiert auf Augenhöhe. Die Hilfe findet im Rahmen einer individuellen Begleitung mit kontinuierlichen Kontakten und Treffen statt. Diese richten sich nach der Ausgangslage und dem tatsächlichen Bedarf.

Hat ein junger Mensch sich entschieden einzusteigen, beginnt zügig die Bestandsaufnahme. „Welches Problem muss als erstes angegangen werden?“ Mit dem Ansatz zunächst dramatische Verläufe zu stoppen, werden Aktivitäten gestartet, Aufgaben formuliert, Erledigungszeiträume und Folgetermine vereinbart. Es gibt sowohl Gesprächsangebote als auch praktische Hilfestellungen. Eine Errungenschaft aus der Corona-Zeit zugunsten eines intensiven persönlichen Austausches ist das Etablieren von langen (Wald)Spaziergängen u.a. in Verbindung mit Nordic-Walking. Die Bandbreite der praktischen Hilfe reicht von der Bereitstellung von Informationsmaterialien über Hilfe bei der Bearbeitung von Antragsformularen bis hin zur Begleitung zu Kliniken, Beratungsstellen und Behörden sowie Vermittlung von Praktika und Ausbildungsstellen. Darüber hinaus wird auch großer Wert auf die Einbindung des sozialen Umfelds, z.B. Bezugspersonen wie Freunde, Partner*innen oder Eltern gelegt, sofern die jungen Menschen dies befürworten.

Neben der individuellen Begleitung finden regelmäßig Gruppenangebote statt, in denen gemeinsam zentrale Aspekte der Alltagsbewältigung thematisiert werden. Dazu gehören u.a. die Ausgabenüberwachung anhand eines Haushaltsbuchs oder das Stellen von Anträgen auf Harz IV, Wohn- und Kindergeld etc.

Netzwerken am „Stammtisch“

Mit einem regelmäßig in den einzelnen Regionen organisierten „Stammtischen“ unterstützt das Projekt KombI Harz die jungen Menschen auch bei der Ausgestaltung individueller Netzwerke. Die Stammtische werden thematisch vorbereitet und für ca. eine Stunde begleitet. Danach tauschen sich die Teilnehmenden eigenverantwortlich aus.
Insbesondere junge Mütter als auch Menschen mit einem Einwanderungshintergrund profitieren von diesem Format. So ist es z.B. für junge Mütter u.a. sehr wichtig, die Betreuung ihrer Kinder gut zu organisieren und aufzustellen sowie Kontakte zu verlässlichen Personen herzustellen. Beim ungezwungenen Austausch am Stammtisch werden gemeinsam Ideen entwickelt und die ersten Grundsteine dafür gelegt. Parallel dazu bieten Sozialarbeiter*innen Bastelworkshops für den Nachwuchs an und gewährleisten so die Betreuung der Kinder in dieser Zeit. Für die jungen Migrant*innen werden gezielt Angebote gemacht, die Begegnungen mit jungen einheimischen Menschen ermöglichen, z.B. Fuß- und Basketball-Turniere. Darüber hinaus werden auch innerhalb der Gruppe die gegenseitigen Unterstützungen in Hinblick auf Sprach- und Strukturkenntnisse gefördert.

Mit KombI Harz wird ein Projekt umgesetzt, das individuelle Hilfe unter Einbeziehung sämtlicher Netzwerkpartner bietet und eng in die Arbeit der Jugendberufsagentur als fester Partner eingebunden ist. Darüber hinaus unterstützen derzeit 105 Unternehmen die Arbeit von KombI Harz, indem diese u.a. Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Es wurden bereits 170 Praktikums-, Ausbildungs- bzw. Arbeitsverträge geschlossen. KombI Harz und seine Kooperationspartner leisten somit einen Beitrag, dass junge Menschen mit schlechten Startchancen von der guten und chancenreichen Lage am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Harz profitieren können.

Das Projekt KombI Harz wird durchgeführt von einer Bietergemeinschaft mit 3 Bildungsträgern, die jeweils in einem der drei Altlandkreise vertreten sind: Altlandkreis Halberstadt: AWZ – Aus- und Weiterbildungszentrum GmbH Halberstadt: Altlandkreis Quedlinburg: VHS-BILDUNGSWERK GmbH, Quedlinburg; Wernigerode: Teutloff Bildungszentrum Wernigerode.

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Publikationen