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Interview mit Doreen Hummel, Projektleiterin „Meine Chance“ im Landkreis Wittenberg

Frau Hummel, wie und wo setzt "Meine Chance" an und welche Personengruppe nutzt das Angebot am intensivsten?

Je nach Ausgangssituation schauen wir gemeinsam mit den Jugendlichen, welche Voraussetzungen sie mitbringen und gleichen diese mit ihren beruflichen Wünschen ab. Dann suchen wir nach individuell passenden Angeboten, die ihnen helfen, realistische Berufsvorstellungen zu entwickeln. Dazu gehören Kompetenzfeststellungen, Betriebsbesichtigungen, Praxistage und Bewerbungscoaching. Unser Grundprinzip ist dabei immer: Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe! Es geht also darum, die Jugendlichen bei der Aktivierung ihrer eigenen Ressourcen zu unterstützen. Unser Angebot nutzen vorrangig junge Menschen aus den Klassen im Berufsvorbereitungsjahr, die keinen Schulabschluss mitbringen. Weniger erreichen wir Migrantinnen und Migranten aus den höheren Klassen, also aus den Fachoberschulklassen oder aus der dualen Ausbildung. Prinzipiell sind wir natürlich auch für diese Jugendlichen offen.

Wie machen Sie Ihr Projekt bekannt?

Wenn jemandem etwas Gutes getan wird, dann wird es weiter erzählt. Und das ist jetzt schon im größeren Umfang passiert. Seit Beginn des Projektes haben wir in ca. sieben Monaten 45 Teilnehmende aufgenommen und ich denke, dass viele Jugendliche mittlerweile eigenständig den Weg zu uns finden. Schön ist, wenn wir, wie beispielsweise nach den Praxistagen, Aussagen hören wie: "Wann kommen wir wieder hier her?" oder "Jetzt weiß ich, was ich werden will!". Zudem machen wir Öffentlichkeitsarbeit in den Wohngruppen von unbegleiteten minderjährigen Schülerinnen und Schülern, bei den einzelnen Trägern, beim Fachdienst Jugend und bei den Vormündern.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich bei diesem Vorhaben konfrontiert?

Eine gute Balance zwischen den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen und den tatsächlich vorhandenen Voraussetzungen und Möglichkeiten zu schaffen. Da unsere Angebote auf Freiwilligkeit beruhen, bedarf es einer kontinuierlichen und intensiven sozialpädagogischen Begleitung, in der Vertrauen zu den Jugendlichen aufgebaut und die Motivation auch bei Rückschlägen aufrecht erhalten werden muss. Dass sich diese Arbeit lohnt, erfahren die pädagogischen Fachkräfte immer wieder auch durch wertschätzende Rückmeldungen durch einzelne Teilnehmende.

Wir danken Frau Hummel für das Gespräch.

 

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

https://www.landkreis-wittenberg.de/de/meine-chance/meine-chance.html

Erfahren Sie auch mehr zum Projekt "Meine Chance" durch den ausführlichen Steckbrief.